Der Qualifikationswettbewerb zur Deutschen Meisterschaft in Bayreuth begann
zwar erst am Donnerstag den 15. Mai, aber Marko Zettier und ich beschlossen, da wir
dieses Jahr noch nicht sehr viel geflogen hatten, schon am Pfingstsonntag
dort anzureisen, um uns noch ein wenig "warmfliegen" zu können.
Also zog Marko den Vereinsdiscus und ich meinen Ventus am Sonntag in aller
Frühe leider erstmal nur auf der Autobahn nach Bayreuth.
Im Nachhinein stellte sich heraus, daß das genau die richtige Entscheidung
war, da sich nach Pfingsten eine "Super- Wetterlage" einstellte, wie man sie
in Deutschland nur recht selten hat. Der Wettbewerb als solches war ja später
leider relativ verregnet.
Nach zwei recht ordentlichen Flügen am Pfingstsonntag und -montag planten wir
dann für den Folgetag einen Flug, der uns über "1000 km" führen sollte.
Der Start erfolgte am 13. Mai gegen 10.30 Uhr. Zunächst flogen wir Richtung
Bad Salzungen am norwestlichen Ende des Thüringer Waldes. Wir kamen schnell und mit nur geringem Kurbelanteil meist im Geradeausflug unter Wolkenaufreihungen voran.
Bei dort schlechter werdenden Wetterbedingungen, breitlaufenden Wolken, die
zur Überentwicklung neigten, entschlossen wir uns dann umzukehren und
Richtung Bayerischer Wald zu fliegen, da die Voraussagen für dieses Gebiet
auch deutlich besser waren.
Unser Weg zurück führte dann über Meiningen, Coburg, Kulmbach, Bayreuth
zunächst in den Oberpfälzer Wald. Aufgrund des auf direktem Kurs liegenden
blauen Loches machten wir dann einen kleinen Rechtsschlenker Richtung
Regensburg und folgten somit logischerweise der besseren Wetteroptik.
Dort stiegen wir dann in den südlichen Teil des Bayerischen Waldes ein. Ab
jetzt wurde das Wetter erst richtig gut, -------saugut!!!!
Hatten wir bislang durchschnittliche Steigwerte von 2,5-3m/s bei einer Basis um 2000m msl, so legten die nun auf 3,5-5,0 m/s zu, die Basis stieg auf über
3000m msl an. Wie hoch es tatssächlich ging konnten wir nicht ausfliegen da
unsere Rechner uns ständig vor der Maximalhöhe, Flugfläche FL 100 warnten.
Leider dürfen wir in Deutschland ja nicht höher!
Ab jetzt war "Fliegen wie mit dem Kampfjet" angesagt. Aus dem ersten Bart
haben wir nach Erreichen der Maximalhöhe unsere mit Wasser bis zur max.
zulässigen Flächenbelastung betankten Flugzeuge "geradegelegt" und sind dann
unter aufgereihten Wolken mit Vorfluggeschwindigkeiten bis über 200km/h
losgejagt.
Nach einem Höhenverlust von ca. 200m wurde dieser durch
Hochziehen im nächsten Bart wieder ausgeglichen und wir hatten unsere
Ausgangshöhe zurück. Das ging so über eine Strecke von insgesamt ca. 400km,
die uns zweimal von Regensburg im Jojo an die
deutsch-tschechisch-östereichische Grenze führte. Das alles zum größten Teil
im Geradeausflug. Ein Teilstück von ca 200 km konnten wir in ca. 1 Std 15
min. zurücklegen, was einer Schnittgeschwindigkeit von ca 160 km/h
entspricht. (Afrika kann kaum besser sein!!!).
Gegen 16.00 Uhr hatten wir bereits über 700 km geflogen. Auf dem Rückweg nach
Bayreuth ließ die Wetterqualität zwar etwas nach, war aber dennoch
überdurchschnittlich gut. In Weiden, ca. 40 km vor Bayreuth, ließ uns dann ein
2,5 m-Bart nochmals eine Höhe von 2800 m msl steigen. Leider brachte dann
eine aus der Ferne noch gut aussehende Wolke über Bayreuth nicht mehr
das erhoffte Steigen, das uns die "1000km" ermöglicht hätte, sondern regnete
aus,als wir unter ihr waren.
So konnten wir im Anschluß nur noch unsere Höhe in "toter Luft" abgleiten
und landeten gegen 18.30 Uhr nach 870 geflogenen Kilometern in nur 8 Stunden wieder in
Bayreuth.
Marko und ich waren uns einig: ein toller Flug in einem Wetter, wie ich es
in Deutschland in den letzten 35 Jahren nur höchst selten erlebt habe.
Dokumentation der Flüge:
Norbert Sommer: OLC-Info
Marko Zettier: OLC-Info
(Bilder zum Vergrößern Anklicken)
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