bieten. Die Ka8 wurde auf eine Höhe von 500 m geschleppt, und das war schon mal eine gute Ausgangsposition für Markus.
Viele Autofahrer, die am Flugplatz vorbeifuhren, und auch Bewohner aus Hirzenhain fragten sich sicher: sind die Flieger jetzt verrückt geworden, noch vor dem Frühstück mit der Fliegerei anzufangen und das bei einem bewölktem Himmel, wo noch keine Thermik vorhanden sein kann?
Im Laufe des Vormittags ging es bei Markus' Flug auf und ab, mal konnte man ihn über der Hangkante sehen und mal war er so tief, dass einige Vereinsmitglieder dachten "das war's dann mal wieder nach nur ein paar Stunden Rekordversuch", aber das Daumendrücken half.
Markus konnte sich halten und so verging eine Stunde nach der anderen. Die Regenschauer vom Vormittag waren abgezogen und das Wetter wurde immer besser. Die einsetzende Thermik half, einige windschwache Zeiten zu überwinden.
Bis 17.30 Uhr sah es gut aus, eine Flugzeit von über 12 Stunden lag jetzt schon hinter Markus. Er flog jetzt in einer Höhe von ca. 300 m an der Hangkante des NW-Hangs hin und her in Achten, wie es uns gelernt wurde. Der Wind spielte dabei nicht immer mit, da er nicht immer konstant aus Nordwest blies, sondern auch manchmal aus Südwest kam. Kurz nach 18:00 Uhr kam aber dann ein Regenschauer aus dem Dietzhölztal Richtung Hangkante herein und nach diesem Schauer flaute der Wind ab. Markus verlor an Höhe und konnte sich nicht mehr in Hangkantenhöhe halten.
Sein letzter Funkspruch: "holt mich in Eiershausen mit dem Anhänger ab - das war`s". Um 18:55 Uhr setzte das Flugzeug in den Wiesen von Eiershausen ohne Probleme auf.
Mit einem neuen Hangflugrekord war es leider also wieder nichts, nach 14 Stunden und 2 Minuten Flugzeit hatte die Erde unseren Markus Beckmann wieder. Während dieser Zeit hat Markus eine Strecke von 825 km zurückgelegt und das nur im Bereich von den Stahlwerken in Dillenburg bis zur äußersten Kante des Hangs, kurz vor Oberhörlen.
Einige Mitglieder, die sich im Laufe des Nachmittags auf dem Flugplatz eingefunden hatten, fuhren nach Eiershausen, um Markus und das Flugzeug wieder auf den Flugplatz zurück zu holen. Dort angelangt musste Markus erst einmal ausführlich über seinen langen Flug berichten. Zur Information: Markus hatte keine Schmerzen im Hinterteil und auch ansonsten war seine körperliche Verfassung ausgesprochen gut.
Leider verfehlte Markus den fast 50 Jahre alten Rekord. Dieser Flug vom 27.Juni 2007 kam den beiden Flügen aus dem Jahre 1959 jedoch am nächsten. In den Vorjahren wurde immer wieder versucht, diesen Rekord zu brechen, die Versuche scheiterten allerdings fast immer nach nur wenigen Stunden, weil der Wind schwächer wurde oder schon früher aus einer anderen Richtung kam.
Die langen Tage für 2007 gehen zu Ende, das Wetter wird wohl in den nächsten Tagen auch nicht mitspielen. So bleibt nur die Hoffnung auf 2008, wenn die Tage wieder am längsten sind und der Wind vielleicht mal wieder aus Nordwest bläst.
Der Flug kann auch unter diesem Link angesehen werden.
Zur Bildergalerie mit 12 weiteren Fotos / Zum Bericht der Dill-Zeitung vom 3.7.2007
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